Im Fokus

Menschenrechtsbildung in Pandemie-Zeiten

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Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus haben Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Eine der großen Herausforderungen ist die Verwirklichung des Rechts auf Bildung und die Sicherung des Zugangs zu Bildung für alle. Digitale Lernplattformen, Lern-Apps und Videokonferenzen können Präsenzunterricht und den persönlichen Austausch in Lernprozessen bei weitem nicht ersetzen. Viele Kinder, Jugendliche und ihre Familien kommen an ihre Grenzen, was das Lernen zu Hause angeht. Manche Kinder und Jugendliche sind in ihren Lernentwicklung zurückgefallen. Besonders betroffen sind diejenigen, die auch schon vor der Pandemie benachteiligt waren, denen materielle Voraussetzungen, eine gute Lernumgebung oder Unterstützung beim Lernen fehlen. Dies kann sich in zentralen Schritten der Bildungsbiographie wie Schulwechsel oder die Suche nach einem Ausbildungsplatz fortschreiben. Bildung ist wichtig für gesellschaftliche Teilhabe und die Gestaltung der eigenen Zukunft.

Krisensituationen machen Menschenrechte sichtbarer

COVID-19 und die Maßnahmen zur Eingrenzung seiner Verbreitung haben Menschenrechte im Alltag sichtbarer gemacht, zum Beispiel das Recht auf Leben und Gesundheit oder wie erwähnt das Recht auf einen diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung. Gleichzeitig werden –  zum Beispiel mit Blick auf das Recht auf Versammlungsfreiheit – Diskussionen darüber geführt, unter welchen Bedingungen Menschenrechte in Pandemie-Zeiten zeitweise eingeschränkt werden können.

Menschenrechte sind nach wie vor überall und für jeden Menschen gültig. Krisensituationen, wie wir sie gerade erleben, erfordern, die unterschiedlichsten Lebensrealitäten von Kindern, Jugendlichen, Familien, älteren Menschen, Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen oder wohnungslose Menschen, mögliche Vulnerabilitäten und notwendige Bedarfe in den Blick zu nehmen.

Gerade jetzt ist es wichtig, Menschenrechte als ein Maßstab für politisches und gesellschaftliches Handeln heranzuziehen. Menschenrechte sorgen für eine verbindliche Orientierung und stehen für die Anerkennung der Würde jedes Einzelnen, Solidarität, Diskriminierungsschutz, Inklusion und Partizipation – Prinzipien also, die in Pandemie-Zeiten eine zentrale Bedeutung haben.

Materialien für Pädagog*innen

Das Deutsche Institut für Menschenrechte bietet eine Reihe von Bildungsmaterialien an, die nicht nur Wissen über Menschenrechte vermitteln, sondern für die genannten Prinzipien sensibilisieren und Menschen darin bestärken, sich für die eigenen Rechte und die der anderen einzusetzen. Die Materialien richten sich an Personen, die in unterschiedlichsten Bildungskontexten tätig sind, zum Beispiel an Lehrer*innen, Erzieher*innen oder Pädagog*innen im außerschulischen Bereich.

Die folgenden Publikationen stehen als kostenlose Downloads zur Verfügung:

Publikationen zu diesem Thema

„Bildungsmaterialien sensibilisieren für menschenrechtliche Prinzipien und bestärken Menschen darin, sich für die eigenen Rechte und die der anderen einzusetzen.“

Sandra Reitz 
Leitung Abteilung Menschenrechtsbildung

Ansprechpartner*in

© DIMR/B. Dietl

Jana Kind

Assistentin der Abteilungsleitung

Telefon: 030 259 359 - 484

E-Mail: kind(at)institut-fuer-menschenrechte.de

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