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15. Juni: Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen - Gewalt gegen ältere Frauen verstärkt in den Blick nehmen

© DIMR/B. Dietl

· Pressemitteilung

Berlin. Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert die Bundesregierung anlässlich des Welttages gegen die Misshandlung älterer Menschen auf, alle Formen des Missbrauchs und der Gewalt gegen ältere Frauen zu verhindern, ihre Menschenrechte zu fördern und wirksam gegen allgegenwärtige sexistische und altersfeindliche Einstellungen vorzugehen.

„Gewalt gegen ältere Frauen ist ein Tabu“, erklärt Claudia Mahler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts und Unabhängige Expertin für die Rechte älterer Menschen der Vereinten Nationen. „Ungleichheit und Machtgefälle, die zu emotionaler, finanzieller, materieller, körperlicher und sexueller Gewalt führen, verschärfen sich mit zunehmendem Alter“, so Mahler. Das Zusammenspiel zwischen Alter und Geschlecht sei noch unzureichend verstanden und erforscht.

Mahler: „Gesetze, Richtlinien und Sensibilisierungskampagnen zum Thema Missbrauch älterer Menschen integrieren bisher oft unzureichend die Geschlechterperspektive und berücksichtigen selten die spezifischen Risiken und Benachteiligungen älterer Frauen.“

Das Lagebild Partnerschaftsgewalt 2020 des Bundeskriminalamtes verzeichnet einen Anstieg der Opfer partnerschaftlicher Gewalt bei dem Erfassungsmerkmal Gebrechlichkeit/Alter/Krankheit/Verletzung. So stieg die Anzahl der Opfer um 25 Prozent (+114 Opfer) deutlich gegenüber dem Vorjahr (2019: 456 Opfer) an. Von insgesamt 570 Betroffenen 2020 werden 426 als weiblich bezeichnet.

„Die Bundesregierung muss Artikel 4 Absatz 3 des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) verstärkt in den Blick nehmen. Alle staatlichen Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt in den Bereichen Prävention, Schutz und Strafverfolgung sind ausdrücklich ohne Diskriminierung aufgrund des Alters umzusetzen“, betont Mahler.

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